Vergesst alle "Zum Schmunzeln" Threads! Hier kommt der Brüller des Jahres...

Was haben George Bush sr. und das wirtschaftliche Darniederliegen Ostdeutschlands miteinander zu tun? Wir erfahren es von den BüSos!

Doch erzählen wir von Anfang an:

In einem Wahlkampfflugblatt, das die "Bürgerrechtsbewegung Solidarität" vor einiger Zeit in Leipzig verteilt hat, erfährt man gar ungeheuerliches. Zentraler Aufhänger sind die Leipziger Montagsdemos, die angeblich von der Büso "in Gang gesetzt worden sind". Es habe sich heraus gestellt, dass Hartz IV ein "Teil eines Plans der internationalen Finanzinstitutionen" war, um den "intern von allen erwarteten Zusammenbruch des Weltfinanzsystems" bis nach der US-Wahl hinauszuschieben.

So böse ist der Schröder aber eigentlich gar nicht, denn er hat dem ganzen erst nachgegeben, nachdem Standard and Poor's gedroht habe, die deutschen Staatsschulden auf eine Ebene mit Argentinien "oder anderen sog. Dritte-Welt-Länder" herabzusetzen und die Citigroup am 2. August einen großen Staatanleihen-Angriff auf die Eurozone geritten habe (was beweise, dass Finanzkriegsführung nicht nur auf "Bananenrepubliken" begrenzt sein müsse, aber das hat uns Herr Giesen auch schon gesagt).

Jedenfalls, und hier kommen die Büso-Montagsdemos wieder ins Spiel, haben diese die "internationalen Finanzmärkte" aus ihrer "arroganten Zuversicht, [...] Schröder fest im Griff [zu haben], jäh aufgerüttelt." Hurra! Es gibt ihn doch, den Einfluss des Plebs! 20.000 Demonstranten können die internationalen Finanzmärkte in Aufruhr bringen! Die Welt ist gerettet! Allerdings, es tut mir leid für Euch da drüben, nur die Ossis haben den Durchblick. Ihr Wessis wurdet "von den Medien und Politikern mit Propaganda gefüttert, wieviel Geld in den 'Aufbau Ost' geflossen sei" - und Ihr checkt es einfach nicht. Unglaublich. Aber im Osten! Wir erlebten nämlich den "wirtschaftlichen Kahlschlag, angefangen mit der 'Abwicklung' durch die Treuhand". Deshalb sind wir sehend.

Unser Protest richtet sich auch nicht nur gegen Hartz IV, sondern "allgemein gegen die Auswirkungen der 'Globalisierung'. (Warum schreiben eigentlich so viele Globalisierungsgegner Globalisierung immer nur in Anführungsstrichen? Hilft Bestreiten der Existenz von Globalisierung etwa gegen die Ausbeutung der 3. Welt, Abwanderung der Industrie in Billiglohnländer, usw.?, aber das nur nebenbei.) Ähm, Globalisierung, oder "Globalisierung", ist nämlich nur ein Begriff für die "Errichtung eines anglo-amerikanischen Weltimperiums", mit der die "Neocons in der Administration von George Bush senior auf den Zusammenbruch der Sowjetunion reagiert hatten". Und die neuen Bundesländer fielen dem "wirtschaftschaftlichen Kahlschlag zum Opfer", weil es Teil der "geostrategischen Politik dieser Neocons" war. Alles klar? Wir wussten es doch schon immer! Und Büso beweist: Rußland sollte in ein"rohstoffexportierendes Dritte-Welt-Land" verwandelt und der "Osten nicht entwickelt" werden.

Aber zum Glück ist der "Geist der Montagsdemonstrationen aus der Flasche", und er will partout nicht wieder zurück hinein. Die Strategie der Finanzinstitutionen sei klar, die Demos ineffektiv und auf dem Niveau "'Hartz IV muß weg'" zuhalten. Immerhin hätten die Demos schon bewirkt, dass alle Parteien "Farbe bekennen" müssten, ob sie "auf der Seite der Banken oder auf der Seite der Menschen" stünden.

Büso! Ihr seid meine neuen Helden! Danke!!!

Was sonst alles offen bleibt:
>>> Bricht das Weltfinanzsystem nun nach der US-Wahl zusammen? Leute, geht auf Nummer sicher, hebt am 1.11. lieber schon mal Euer Geld ab! Wer weiß was danach so alles passiert...
>>> Wo sind die wahren Kerne in dem ganzen Brei?
>>> auf der anderen Seite des Flugblatts: wie jährlich 200 Mrd. € Investitionen in einem Jahrzehnt zu Vollbeschäftigung führen sollen. Vorbild? Na klar - F.D.R. Es gibt also doch auch gute Amis. Ist das nicht eine schöne Welt?