(7) Auf der Suche nach dem heiligen Gral

      Auf der Suche nach dem heiligen Gral

      Da immer noch niemand beim Treffpunkt aufkreuzte, machten sich Brasil und die kräuterkundige Frau allein auf der Suche nach dem heiligen Gral:

      Zuallererst machten sie sich zurück zum Hof des weisen Heilers, um zwei Pferde zu besorgen, damit die Reise schneller geht, dann machten sie sich auf den Weg.

      Da sie vermeint, den Weg genau zu kennen, reiten sie abseits der großen Straße, quer durch immer unwirtlicher werdendes Gelände, bis sie endlich an ein Gewässer gelangen, in dem ein paar Männer - wohlhabende Fischer, will es ihnen scheinen - recht lustlos ihre Netze zum fischen ausgeworfen haben. In einem der Boote sitzt ein kostbar gekleideter Fischer, doch scheint er krank; so bleich, so schwach, von so vielen Polstern gestützt sitzt er da.

      Brasil grüßt, empfängt herzlichsten Gegengruß; fast scheint es, man habe ihn erwartet, so seltsam sehen ihn die Männer an; irgendetwas scheint an ihm, dass verborgene Hoffnungen belebt. Er wird ob dieser unerklärlichen Haltung ihm gegenüber unwirsch, will nur noch nach langem Ritt zu einer gastlichen Herberge gelangen, wird aufs allerdringlichste mehrmals auf die nahe stehende Burg verwiesen; der Pförtner werde ihn aufs herzlichste empfangen, wenn er angibt, vom Fischer geschickt zu sein … und so geschieht es auch. Was bleibt ihnen eine andere Wahl: weit und breit ist keine andere Nächtigungsmöglichkeit, doch beschliessen sie, am anderen Morgen diesen seltsamen Ort schnellstens zu verlassen, der ihnen allmählich so unheimlich erscheint. Sind sie wirklich noch in ihre Welt, oder sind sie an einen gänzlich anderen Ort gelangt, an dem ihnen unbekannte Gesetze herrschen mögen…?

      Sie werden wie lang ersehnte Ehrengäste behandelt, die Königin der Fischer sendet Brasil einen kostbaren Mantel als Geschenk, versehen mit dem gleichen Emblem, einer eingestickten silbernen Taube, das hier alle tragen, der König der Fischer selbst, Amfortas, lässt sie zum Abendessen bitten.

      Die beiden gelangen in einen reich und kostbar geschmückten Saal; und wahrhaftig: der Mann an der Stirnseite der Halle, der König, ist der Fischer, den er am Nachmittage getroffen! Er winkt Brasil zu sich, auf dem Weg durch die Halle verneigen sich alle Anwesenden tief vor ihm. Und wiederum ist Brasil verwirrt und verunsichert: was hat er getan, solche Ehren zu verdienen? Und auch der König der Fischer grüßt ihn nun mit Freude und Ehrerbietigkeit…

      Nun jedoch tritt jemand in den Saal, der so gar nicht in die allesbeherrschende Pracht zu passen scheint: ein Schiffsjunge ist es, der einen alten zerrissenen Regenmantel trägt und in der Hand eine Harpune hält. Langsam schreitet er durch den Saal, gelangt zum Hochsitz des Königs der Fischer; kurz zögert er vor Brasil, scheint auf etwas zu warten. Alle scheinen mit einem Male auf etwas zu warten. Brasil wirft einen Blick auf die Harpune: die Spitze ist gefärbt wie von getrocknetem Blut … aber was geht ihn das an?

      Der Schiffsjunge schreitet vorbei.

      Durch eine andere Tür tritt nun ein Zug junger Mädchen in den Saal, immer zwei nebeneinander im gleichen weißen Gewand, Blumenkränze im Haar. Die ersten tragen einen Tisch mit elfenbeinernen Füßen und einer geschliffenen Platte, den sie vor dem Könige der Fischer hinstellen, die nächsten stellen goldene Leuchter mit brennenden Kerzen darauf, wieder andere kristallene Trinkgefäße, goldene Schüsseln und allerlei kostbares Tischgerät. Zuletzt folgt eine wunderschöne Jungfrau in grünem Samtgewand, mit einer Krone auf dem Haupt, die etwas in den Händen hält, das die beiden nicht genau erkennen können. Es sieht aus wie eine große glänzende Schale, von der ein überwältigendes Leuchten ausgeht.

      Jeder im Saal hat nun die wunderbarsten Speisen vor sich, bis auf den König der Fischer, vor dem nur ein Stück Brot liegt. Und noch immer ist nichts von einer fröhlichen Stimmung zu verspüren.

      Die Hohe Königin der Fischer trägt wortlos mit ihrem Gefolge den Gral wieder fort. Und für einen Augenblick erhascht Brasil, als er ihr durch die sich schließende Tür nachblickt, einen Blick auf ein kleines Gemach, in dem auf einem Ruhebett ein Greis mit langem weißen Haar schläft.

      Der Schiffsjunge im zerissenen Regenmantel bringt Brasil nun ein kostbares Buch; dieses ist ein Geschenk von Amfortas. Er bedürfe dessen nicht mehr, da das Unheil über ihn gekommen sei.

      Und auch dieses Geschenk nimmt Brasil fraglos hin, begibt sich dann zur Nachtruhe, aus der er am nächsten Morgen nach unruhigen Träumen erwacht und ausser der kräuterkundigen Frau eine verlassene Burg vorfindet.

      Nur fort von hier, fort von diesem unheimlichen, rätselhaften Ort so denken sie und fliehen aus der Burg, so schnell sie ihre treuen Rosse tragen. Nur der Schiffsjunge zieht hinter ihnen die Zugbrücke hoch und ruft ihnen noch eine Verwünschung hinterher.
      Fàilte

      Benjamin O'Hara
      Die beiden reiten also von der Fischerburg fort, sich ihres Fehlers nicht gewahr. Wohl grübeln sie, was sie denn wohl falsch gemacht haben; doch vermögen sie nicht einzusehen, dass es ihre Aufgabe gewesen sei, eine einzige mitleidige Frage zu stellen. So reiten sie denn ziellos dahin.

      Nach einiger Zeit gelangen sie zu einer Lichtung, die bewohnt scheint; ein Eremit mag so leben. Doch es ist seine Cousine Sigune, die hier in der Waldeinsamkeit noch nach all der Zeit am einbalsamierten Körper ihres Ehemannes die Totenwache hält. Brasil fröstelt es.

      Er erzählt ihr, wo er gewesen ist. Doch dann muss er auch sein Versagen beichten. Und nun, da er von seiner Cousine erfahren hat, dass es sich bei Amfortas um seinen Oheim handle, scheint dieses noch schwerer zu wiegen. Trotzig reiten die beiden von dannen.

      Auf ihrem Weg begegnen sie einer mehr als armselig gekleideten Frau, die auf einer elenden Mähre dahinreitet. So erkennen sie erst auf den zweiten Blick; es ist Jeschute, die noch immer die Rache ihres eifersüchtigen Ehemannes zu erdulden hat. Und der lässt auch nicht lange auf sich warten, stürmt auf Brasil los, dass dieser Mühe hat, sich noch zu verteidigen. Doch auch diesen Kampf gewinnt Brasil gewaltlos; danach ist die Zeit gekommen, dem Abt zu berichten, was sich damals wirklich zugetragen hat. Und der Abt, besiegt, muss nun zwei Aufgaben erfüllen: erstens, seine Gemahlin wieder in allen Ehren aufnehmen, was er auch gern tut, und zweitens, an zum Großrat reiten, um von seinem Bezwinger zu künden.

      Und wieder reiten die beiden weiter. Diesmal in der Gewissheit, einen alten Fehler wenigstens zu einem Teil wieder gutgemacht zu haben. Unterwegs, als sie einmal rasten, begegnet ihnen ein Falke, der sich ihnen sonderbarerweise zugehörig zu fühlen scheint.
      Fàilte

      Benjamin O'Hara
      Sie gelangten an eine Lichtung, auf der ein Zeltlager aufgestellt ist. Doch ist es noch zu früh am Tag, niemand scheint wach. Im selben Moment stiebt vom Waldrand eine Schar Wildgänse auf, der Falke fährt mitten darunter, Blut verunziert den Schnee und Brasil - er scheint verzaubert, nimmt seine Umwelt nicht mehr wahr. Und das ist ein Fehler, denn das Lager vor ihm ist kein anderes als das des Großrates. Dann kommt dann Herr Gawain, um die beiden zum Großrat zu führen, bemerkt Brasils Bezauberung und macht dem ein Ende, indem er das Mal im Schnee mit dem Mantel verdeckt. So sind die beiden denn am Ziel seiner Wünsche, denkt er. Ein Platz an des Großrates Parlamentarischen Rates ist sein! - Aber nein, der Großrat ist ja noch im Tiefschlaf, und die beiden benötigen den heiligen Gral, um den Bann zu brechen!

      Und Brasils Schicksal naht in der Gestalt von Kundrie, der Hexe. Sie verkündet Brasil sei eines Platzes im Parlamentarischen Rat nicht würdig. Und Gawain, dem neuen Freund Brasils, offenbart sie, dass ein böser Zauberer seine Schwester entführt habe und diese auf seinem Zauberschloss gefangen halte. So muss Gawain sich denn aufmachen, seine Schwester zu erlösen, und auch Brasil kann nicht im Großrat bleiben.

      Gawain bittet ihn noch, mit ihm zusammen aufzubrechen, doch Brasil muss allein mit der kräuterkundigen Frau reisen. Er ist verzweifelt, hadert mit seinem Schicksal und mit Buddha, denn er weiß, dass er nicht wieder froh sein wird, bis er den Gral ein zweites Mal gefunden hat. Erst muss er sich jedoch würdig erweisen; doch jeder scheint an ihm zu zweifeln. So begleitet ihn auf seinem Weg nur das Versprechen des treuen Gawain, dass dieser ihn suchen und begleiten werde, sobald er seine Schwester erlöst habe.

      Gawain zieht also ebenso wie Brasil auf eine Queste, besteht währenddessen so manches ritterliche Abenteuer, lauscht auch immer auf Kunde von seinem Freund Brasil. Oft hört er von ihm, doch niemals holt er ihn ein.
      Fàilte

      Benjamin O'Hara
      Stunden vergehen, und endlich gelangen die beiden wieder zu Sigunes Klause. Nun sind die beiden also wieder ganz in der Nähe der Fischerburg, wollen sie auch endlich finden; seit Ewigkeiten, dünkt es ihnen, reiten sie immer in Kreisen um Monsalvat herum, ohne jemals einen Weg dorthin gefunden zu haben.

      Auf ihrem Weg begegnet ihnen ein Fischer. Eine Prozession frommer Männer kommt ihnen entgegen. Endlich erfahren sie, dass Ostara ist. Sie folgen den Männern zur Einsiedelei des Trevrezent, erstaunt über sich, doch von einer inneren Macht gedrängt. Trevrezent nimmt sich ihnen an; er sorgt gut für die beiden, dann erzählt er ihnen die Geschichte der Fischerburg und ihrer Herren.

      Auch Brasil ist einer der Abkömmlinge der Herren der Fischerburg, wie er nun erkennen muss. Trevrezent ist sein Onkel, der Bruder seiner Mutter! Doch sie ist verstorben, an Herzeleid, als Brasil sie verließ, muss er nun erfahren. Eine Beichte, eine Lebensbeichte bricht aus ihm hervor; er, er allein ist Schuld am Tod der Mutter, er ist Schuld, dass der Fischerkönig noch immer leiden muss, er hat so viele Dinge in seinem Leben falsch gemacht, wollte selbst von Buddha nichts mehr wissen. Als Ostara vorüber ist, nehmen die beiden Abschied von Brasils Oheim. Mit dessen Segen und dessen Schutzzauber nehmen sie Abschied.

      Unterdessen hat Gawain unter vielen Mühen seine Schwester aus dem Schloss des bösen Zauberers befreien können und die schöne Herzogin Orgeluse kennen gelernt. Und wieder haben er und Brasil sich um Haaresbreite verpasst. Gawain möchte nun die Herzogin heiraten, doch will sie nur zustimmen, wenn er zuvor eine ihm gestellte Aufgabe erfüllen kann. Um das zu erreichen, muss er am folgenden Tag einen Kampf bestehen; aber er weiß nicht, gegen wen er kämpft: es ist Brasil, der ihn aber gleichermaßen nicht erkennt. Doch schont er trotzdem den verwundeten Gawain; bis Artus, der mittlerweile auch am Schauplatz eingetroffen ist, dazwischengeht. Und so wird nun auf dem Schloss der Herzogin zum großen Hochzeitsfest gerichtet.

      Nur Brasil, schwermütig, sondert sich von der Masse der Feiernden ab, unternimmt einen Ritt. Unterwegs hat er eine Begegnung, ihm entgegen zieht sein legendärer Halbbruder Feirefiss, der Sohn seines Vaters mit einer Sarazenenfürstin; nicht von heller Haut und hellem Haar, auch nicht dunkel, sondern gefleckt. Er führt ihn zum Großrat, ihn dessen Obhut anzuvertrauen. Dort angekommen, wartet Kundrie. Doch diesmal bringt sie frohe Kunde: Brasil wird auf die Fischerburg berufen, die Zeit seiner Prüfungen ist vorüber!

      Brasil scheidet also. Auf der Fischerburg angekommen, stellt Brasil endlich die alles erlösende Frage und zeigt Mitleid, woraufhin Amfortas endlich genesen kann. Brasil ist der neue Fischerkönig. Und nun trifft auch endlich die kräuterkundige Frau ein, die von Kundrie eilends herbeigeholt worden war.

      Er erfährt von den Fischern, dass sie den Gral in einem vermutlichen Räuberversteck gefunden haben, aber merkwürdiger war dort niemand. Aber in der Nacht zuvor wurde dort ein UFO gesehen, vermutlich wurden die vermeintlichen Räuber von den Außerirdischen entführt, so haben sie den Gral einfach mitgenommen.

      So kann Brasil sich mit Gral und der kräuterkundigen Frau auf den Rückweg zum Großrat machen. Dort angekommen bereitet die krüterkundige Frau den Tee zu:

      Sie macht Feuer, stellt den Samowar auf das Feuer, nimmt 2,5 g schwarzen, kaputistanischen Tee und tut sie in den Samowar, giesst 0,125 ml des Wasser aus den See hinzu und bringt das ganze sprudelnd zum kochen. Dann lässt sie den Tee 3,5 Minuten lang ziehen. Danach gießt sie einen Schuß weißen, echten Rajansa-Arrak, hergestellt aus rajansischer Zuckerrohr-Melasse und rajansischen Reis-Destillaten hinzu, und gibt dann 3 in atraverdischen Rum getränkte Kirschen hinzu, dann 1 Teelöffel Kirschmarmelade und 2 Teelöffel Zucker und schmeckt dann den Tee mit einer in Zimt gewendeten Zitronenscheibe ab.

      Danach giesst sie den Tee in eine Tasse und hilft den tiefschlafenden Großrat dabei den Tee zu trinken, in der Hoffnung, dass er erwacht. Aber tut er es auch?
      Fàilte

      Benjamin O'Hara
      Sidd schlägt die Augen auf und schreckt hoch, doch dann zwingt ihn die Helligkeit seine Augen zu verschließen. Noch immer zittern seine Glieder.
      Die Druidin hält ihm die Hand und spricht beruhigend auf ihn ein. Erst nach einigen Minuten kommt er voll zu sich.

      "Was ... Wo bin ich ? Wie spät ist es? Welcher Tag?
      ...
      Ich habe schreckliches gesehen, riesige Demonstrationen, Anschläge ... war das ein Traum? Es war so real."


      Nachdem ihm alles berichtet wurde beschließt er sich sofort auf den Weg nach Droch Aimsir zubegeben. Dort möchte er noch Morgen eine Rede an die Nation halten.

      Er bedankt sich bei seinen Hekferinnen und schenkt ihnen ein Faß Uisge Beatha und der Druidin ein Säckchen mit einer geheimen Gewürzmischung.


      Clan Vater des Clans der Siddha, Präsident der SG Dynamo Más é Thoil, Träger des "Großen Väterchen Abraham-Uisge Beatha-Verdienstkreuz vom Fass" in der Stufe "Blended" und des "Verdienstorden der Kirche des freien Weges". Stärkster Mann der Welt - Olympiasieger im Gewichtheben bei den Olympischen Spielen 2004. Erster und einziger nògelischer Meister der Internationalen Oberliga. Meister und Pokalsieger 2017.
      :rstern: "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an sie zu verändern." (Karl Marx) :faust: