Īdu l-Aḍḥā

      Īdu l-Aḍḥā

      Handlung

      kommt gerade von der Hajj aus Mekka zurück



      Ab jetzt dürft ihr mich Hadji nennen.

      Wir feiern heute das Īdu l-Aḍḥā, das islamisches Tier-Opferfest.

      Beim Opferfest wird des Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht, der nach muslimischer Überlieferung die göttliche Probe bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismael (vgl. Isaak) Allah zu opfern. Als Allah seine Bereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt und Ibrahim und Ismail opferten daraufhin voller Dankbarkeit im Kreis von Freunden und Bedürftigen einen Widder.

      Es ist für alle gläubigen Muslime weltweit Pflicht, zur Feier des Festes ein paarhufiges Tier, außer dass als unrein geltende Schwein, (wenn es geht ein Widder, Schafe oder Ziegen gehen auch, Zur Not tuen es aber auch Rinder, Kamele oder Wasserbüffel) zu schächten und zu opfern, wenn sie es sich denn finanziell leisten können. Das Fleisch des Tieres sollen sie auch unter den Armen und Hungrigen verteilen. Es ist ein guter Brauch, allen Freunden und Verwandten zum Opferfest die besten Wünsche zu versichern und auch ihnen etwas von dem Fleisch zu geben. Manchmal wird auch einfach geopfert, um Allah zu danken.

      Sowohl am ersten Morgen des Opferfests als auch am ersten Morgen des Fastenbrechenfests wird die Moschee besucht, um dort das gemeinsame und besondere Gebet (Salat) dieses Festtages zu verrichten, welches aus zwei ruk'at besteht und die Besonderheit hat, dass die Ansprache (khutba) – meist durch den Imam – nach dem Gebet, und nicht wie beim Freitagsgebet vor dem Gebet, erfolgt. Meist schließt sich an den Besuch der Moschee ein Besuch des Friedhofs an, um seiner verstorbenen Verwandten und Bekannten zu gedenken und für sie Koranverse zu lesen und Bittgebete zu sprechen, was aber nicht der Sunnah des Propheten entspricht sondern sich als Tradition in den Ablauf der Feier in verschiedenen Ländern eingeschlichen hat. Der restliche Tag wird genutzt, um die Verwandtschaft und Bekanntschaft zu besuchen. Dabei werden meist in großer Runde diverse Gerichte und Getränke angeboten. Man macht sich gegenseitig und oftmals auch den Bedürftigen Geschenke. Sowohl die Männer als auch die Frauen ziehen sich besonders schöne oder neue Kleidung an. Auch das Haus ist festgemäß vollkommen aufgeräumt und gesäubert.
      as-salāmu ʿalaikum (Frieden sei mit Euch!)

      Ahmed Khan
      Imamah der Gruppe der Dawoodi-Bohra des ismailitischen Islams
      Handlung

      schächtet ein Kreishornwidder und opfert es Allah. Verteilt dann das Fleisch an die Hungrigen, bringt aber auch seinen Freunden und Verwandten etwas vom Fleisch mit



      Ich wünsche euch allen Frieden für Euch und die ganze Welt, außerdem wünsche ich euch ein gesegnetes Īdu l-Aḍḥā und dass Allah euch recht leiten möge. Möchtet ihr auch etwas Widderfleisch?
      as-salāmu ʿalaikum (Frieden sei mit Euch!)

      Ahmed Khan
      Imamah der Gruppe der Dawoodi-Bohra des ismailitischen Islams
      Vielleicht wissen die nicht, was sie damit anfangen sollen?

      Da kann ich nachhelfen:

      Man könnte zum Beispiel Mēṣa Rāśi Kebap (Widderfleisch am Spieß gegrillt mit Blumenkohlkartoffeln in einer Joghurtsauce in einem Nan-Fladenbrot) machen:

      Zuerst gibt man in eine große Schüssel eine achtel Tasse warmes Wasser und gibt dort eine viertel Packung Hefe hinzu und lässt das Ganze 10 Minuten lang stehen. Dann rührt man ein viertel Esslöffel Zucker, eine sechszehntel Tasse Kokosmilch und Naturjoghurt, ein Ei, einen halben Teelöffel Salz und eine Tasse Hirsemehl hinein. Danach knetet man den daraus enstandenen Teig 7 Minuten lang auf einer mit Hirsemehl bestäubten Fläche bis der Teig weich ist. Daraufhin gibt man den Teig in eine mit Sojaöl eingeölte Schüssel, bedeckt diese mit einem sauberen Geschirrtuch und lässt den Teig eine Stunde lang gehen bis er sich verdoppelt hat. Wohin denn? Nein, kleiner Scherz. ;)

      Man nehme 275 g Widderkeule und gebe sie für 10 Minuten in eine Schüssel mit 60 ml Wasser, spült sie danach noch einmal unter fliessenden Wasser ab und befreit sie dann von Fett und Sehnen. In der Zwischenzeit halbiert man zwei Zwiebeln und schneidet sie in feine Scheiben. Dann schält man eine Ingwerknolle und schneidet sie streichholzförmige Stäbchen. Danach pellt man 4 Knoblauchzehen.

      Jetzt steckt man die Widderkeule auf einen Spieß und lässt sie für 5 Minuten auf einem Tandoori-Grill grillen. Darunter stellt man einen Wok mit etwas Sojaöl, Kräuterbutter und 25 g Ghee und tut dort die Zwiebeln, den Ingwer und den Knoblauch hinein und lässt es ebenfalls 5 Minuten lang grillen. Dann gibt man auf die Widderkeule und in den Wok je eine Prise Gelbwurz, einen halbenTeelöffel Garam Masala, Curry und Kurkuma, ein drittel Teelöffel Cayennepfeffer und einen halben Teelöffel Salz. Den Wokinhalt rührt man danach um und den Spieß dreht man. Jetzt gibt man das Wasser aus der Schüssel in den Wok und rührt noch einmal um. Dann lässt man alles eine halbe Stunde lang grillen.

      In der Zwischenzeit gibt man einen halben Teelöffel Knoblauchsalz, kreuzkümmel und Liebstöckel zum Teig und knetet ihn noch einmal kräftig durch. Dann formt man den Teig in golfballgroße Kugeln. Bedeckt diese mit den Geschirrtuch und lässt den Teig noch einmal eine halbe Stunde lang gehen.

      Daraufhin gibt man 24 g Ghee in den Wok, rührt noch einmal um und dreht den Spieß um. Und lässt alles weitere 10 Minuten lang grillen. Nun gibt man 60 g Naturjoghurt, zwei Teelöffel Tomatenmark und eine in Scheiben geschnittene Tomate hinzu, rührt noch einmal gut um und dreht den Spieß um.

      Nun gibt man einen viertel Kopf in seine Röschen zerteilten Blumenkohl und 2 mittelgroße vorwiegend festkochende gesechselte Kartoffeln hinzu und rührt noch einmal gut um. Und lässt alles weitere 15 Minuten lang grillen.

      In der Zwischenzeit rollt man die Teigkugeln zu runde Scheiben aus. Stellt einen weiteren Wok mit etwas Ghee auf den Tandoori-Grill grillt jeden Teigfladen von jeder Seite 3 Minuten lang und bestreicht dann beide Seiten mit Ghee

      Jetzt würzt man die Widderkeule und den Wokinhalt mit je einen Teelöffel Oregano, einen Teelöffel Koriander und Basilikum.

      Zum Servieren gibt man in jedes Nan etwas Blumenkohl, etwas Kartoffeln, etwas Widderkeule und etwas Joghurtsauce und rollt ihn dann zusammen.
      as-salāmu ʿalaikum (Frieden sei mit Euch)

      Muhammad Caravaha
      Tandoori-Grill