Grundlagen der Medizin. Thema Herzerkrankungen

    Herzerkrankungen

    Das Herz (lateinisch-anatomisch das Cor, griechisch-pathologisch die Kardia, καρδιά oder latinisiert Cardia, jeweils mit Betonung auf dem i im Gegensatz zum Griechischen) ist ein muskuläres Hohlorgan, das den Körper durch rhythmische Kontraktionen mit Blut versorgt und dadurch die Durchblutung aller Organe sichert. Die Lehre von Struktur, Funktion und Erkrankungen des Herzens ist die Kardiologie. Ein Leben ohne Herz ist für höhere Tiere und die Menschen nicht möglich - wohl aber mit einem künstlichen Herzen. Das Herz gehört zu den ersten angelegten Organen während der Embryonalentwicklung.

    Das Herz setzt sich aus zwei Teilen zusammen.

    * Die rechte Herzhälfte, die das Blut durch den Kreislauf der Lunge pumpt (kleiner Kreislauf).
    * Die linke Herzhälfte, die das Blut durch den restlichen Körper befördert (großer Kreislauf).

    Da der Gesamtgefäßwiderstand des Körperkreislaufs rund fünf mal größer ist als der des Lungenkreislaufs, muss die linke Herzkammer (s. u.) eine entsprechend größere Druckarbeit verrichten und weist daher eine deutlich stärkere Wanddicke auf als die rechte. Das Füllungs- und Schlagvolumen beider Herzkammern ist jedoch gleich.

    Die Gestalt des Herzens gleicht einem gut faustgroßen, abgerundeten Kegel, dessen Spitze nach unten und etwas nach links vorne weist. Das Herz sitzt beim Menschen in der Regel leicht nach links versetzt hinter dem Brustbein, in seltenen Fällen nach rechts versetzt (die sogenannte Dextrokardie - Rechtsherzigkeit), meist bei Situs inversus (spiegelverkehrter Organanordnung).

    Das gesunde Herz wiegt etwa 0,5% des Körpergewichts und im Durchschnitt zwischen 300 und 350 g, wobei es bei dauerhafter Belastung eher mit der (risikoarmen) Vergrößerung schon bestehender Herzmuskelzellen reagiert - ab ca. 500 g, dem so genannten kritischen Herzgewicht, erhöht sich das Risiko einer Mangelversorgung des nunmehr vergrößerten Herzens mit Sauerstoff, da die versorgenden Koronararterien nicht in gleichem Maße mitwachsen.


    Das Herz beginnt sich schon in der 3. Woche der Embryonalentwicklung zu bilden. Dazu lagern sich Angioblasten vor und seitlich der Prächordalplatte an. Sie bilden zunächst mehrere kleinere Sinus und verschmelzen schließlich zum hufeisenförmigen Herzschlauch. Die Anlage wandert dann nach kaudal und ventral. Um den Herzschlauch herum liegt Mesenchym aus der Splanchopleura (Seitenplattenmesoderm), welches das Myokard bildet. Das Epikard entsteht aus Mesothelzellen.

    Der primitive Herzschlauch besteht aus folgenden Anteilen:

    Sinus venosus
    Atrium primitivum
    Ventriculus Primitivus
    Bulbus cordis primitivus
    Truncus arteriosus

    Am 23. bzw. 24. Tag beginnt das Herz mit peristaltischen Kontraktionen. Es pulsiert zum ersten Mal.

    Man unterscheidet am Herzen eine Einstrom- von einer Ausstrombahn. In den Sinus venosus fließen die Dottersackvenen (Vv. vitellinae), die das Blut vom Dottersack in den Embryonalkreislauf leiten, die Nabelvenen (Vv. umbilicales), die sauerstoffreiches Blut aus den Chorionzotten führen und die Kardinalvenen (Vv. cardinales ant. et post.), welche das Blut aus dem eigentlichen Embryonalkreislauf enthalten und es wieder zurückführen, ein. Die Ausstrombahn erhält erst Anschluss an die Pharyngealbogenarterien, später an den Aortenbogen bzw. Truncus pulmonalis.

    Wichtige Prozesse im Rahmen der Entwicklung sind die Bildung des Cor sigmoideum (Vom Schlauch zur Schleife) und die Trennung in 2 getrennte Kreisläufe (Körperkreislauf und Lungenkreislauf). Weiter werden das Atrium primitvum in einen rechten und linken Vorhof (durch Auswachsen von Endokardkissen) und der Ventrikulus primitivus in eine rechte und linke Herzkammer (durch Bildung des muskulösen und membranösen Septums.

    Die Segelklappen (zwischen Vorhöfen und Kammern) bilden sich ebenfalls aus auswachsenden Endokardkissen, die Taschenklappen durch Bildung von Endothelwülsten.

    So, eine kleine Einführung in Sachen Herz. In der Nächsten Vorlesung werden wir uns mit dem genaueren Aufbau der Herzwand beschaftigen.

    Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten mal.
    *erwacht aus seinem Tiefschlaf auf der Semiarbank*

    Oha, muss nach meinem wirtschaftspolitischen Vortrags eingeschlafen sein.

    *Schmerzen in den Knochen von der harten Holzbank*

    Schön zu sehen, dass es hier aber noch Leben gibt. Gerade der medizinische Bereich wurde bisher kaum vertreten. Herzlich Willkommen.