habe in der zeitung t-34 folgenden, imo sehr guten, artikel gelesen:
Meine Damen und Herren, Genossinnen und Genossen!
Warum heute eine Kritik des Antizionismus - soweit dies in einem Redebeitrag möglich ist - formulieren? Betreiben die Nazis heute nicht antisemitische Hetze gegen die jüdische Gemeinde Bochum? Die Bochumer Linken mag denken, daß deutscher Antisemitismus das eine und Israel das ganz andere sei. Das aber ist eine der linken Mythen, mit denen kaschiert werden soll, daß diese Linke, aller formalen Opposition zum Trotz, Teil des deutschen Kollektivs ist.
Kein deutsches Kollektiv wäre denkbar, daß nicht durch und durch antisemitisch wäre und darum verzichtet die Linke auch auf eine Kritik des Antisemitismus. Sie mag nicht begreifen, daß der Antisemitismus der klassenübergreifende Reflex ist, der die Herrschaft auch dann noch am Leben erhält, wenn sie längst durch nichts mehr zu begründen ist. Der Antisemit löst die sozialen Widersprüche aus der Gesellschaft heraus, indem er alles "Negative" einem bösartigen Verursacher, dem "Juden", zuschreibt. Für das eigene Unglück wird ein Schuldiger gesucht und an diesem will man das eigene Unglück potenziert austoben.
Der Antizionismus ist der Antisemitismus selber, kein Antisemitismus ist ohne Antizionismus zu haben. (Wie auch umgekehrt der Antizionismus nicht ohne Antisemitismus zu haben ist.) Schon für Hitler war klar, daß der "Zionistenstaat" nur eine "vollendete Hochschule [der jüdischen] internationalen Lumperei" sein könnte und Alfred Rosenberg, Chef-Ideologe der NSDAP, hetzte weiter: der jüdische "Versuch, wirklich eine organische Gemeinschaft [...] zu bilden, widerspricht allen Instinkten der Gegenrasse und ist von vornherein zum Zusammenbruch verurteilt" . Der Zionismus, schreibt der Nazi an anderer Stelle, sei "staatsfeindlich" .
Wie kamen die Nazis auf die Idee dem Zionismus vorzuwerfen, er sei "staatsfeindlich", wo die zionistische Bewegung doch gerade einen Staat gründen wollte? Spaltet der antisemitische Wahn auf der "ökonomischen" Ebene die ihm sympathische Produktion von der ihm verhaßten Zirkulation der Waren ab, stellt der Antisemit so dem "deutschen schaffenden Kapital" ein "jüdisches raffendes" gegenüber, weil er das Kapital-Verhältnis in seinem antikapitalistischen Ressentiment nicht versteht, so reproduziert der Antisemitismus diese Spaltung im "Politischen": Der Antizionismus stellt dem - wie es im Wahn heißt - "unorganischen, imperialistischen Konstrukt Israel" den "organischen Staat des ganzen Volkes" gegenüber. Besonders zentral und negativ nimmt der Antizionist dabei die israelische Gewalt wahr.
Dabei macht der Antizionismus zweierlei vergessen: Zum einen "vergißt" er, daß Gewalt nicht nur die Sache des zionistischen Staates ist, sondern jegliche staatliche Souveränität auf Gewalt beruht, der Staat immer das organisierte Gewaltmonopol ist und, weil der Staat immer die Lizenz zum töten hat, er auch immer über bewaffnete Formationen verfügt, die diese Lizenz nutzen. Zum anderen tut der Antizionist, der (ideologische) Staatsbürger, in der Anklage des "künstlichen Konstrukts" so, als wäre seine Staatlichkeit eine "natürliche" der Ewigkeit. Das aber ist eine dreiste Lüge. Vergessen macht der Antizionist so, daß der Staat, also die auf Gewalt, Herrschaft und Unterdrückung beruhende Organisationsform der menschlichen Gattung, nicht Natur gegeben ist, sondern eine vom Menschen geschaffene und also auch von ihm abschaffbare.
Recht hat der Antizionismus nur in einem und ganz anders, als er meint: Israel ist tatsächlich - anders als die Antinationalen meinen - kein Staat wie jeder andere auch. Israel ist nämlich das organisierte Gewaltmonopol, das den Opfern der antisemitischen Raserei Rettung verspricht. Nachdem die kommunistische Weltrevolution auf unabsehbare Zeit verloren und verraten ist, ein Ende des Antisemitismus also nicht abzusehen ist, und die Deutschen mit der Ermordung von Millionen Menschen gezeigt haben, daß die Antisemiten es mit ihren Morddrohungen wirklich ernst meinen, ist Israel als "Lebensversicherung aller Juden auf der Welt" (Paul Spiegel) Notwendigkeit geworden. Der zionistische Staat ist die zu spät gekommene Konsequenz aus einem katastrophalen, in der Shoa gipfelnden Weltlauf, der die Wiederholung der "Katastrophe" verhindern soll. Darum ist es berechtigt, hinter jedem Angriff auf Israel auch den Versuch zu sehen, die Wiederholung von Auschwitz möglich zu machen. Wie sollten sich die Juden in einer nationalstaatlich organisierten Welt auch anders verteidigen, als in einem eigenen, einem jüdischen Staat? Israel ist die Emanzipationsgewalt der Juden, die bedroht ist nicht nur durch die palästinensische Volksbewegung und deren eleminatorisch-antisemitischem sucide bombing, sondern eine de facto antisemitische Internationale will dem jüdischen Staat den Garaus machen. Die Jihadisten, islamistische Neonazis, sind dabei nur die militante Speerspitze. Flankiert werden diese Judenmörder von Deutsch-Europa, das etwa in der Hamas keine Terror-Organisation erkennen will, und der UNO, die keine Gelegenheit ausläßt, sich gegen Israel zu stellen.
Der Antisemitismus des postnazistischen Deutschlands äußert sich, gerade seit der deutschen Intifada von 1989, seitdem Deutschland volle Souveränität zurückgewann, gerne als Antizionismus. Die Nazis demonstrieren für Solidarität mit den palästinensischen Antisemiten (bspw. Hagen, 17.01.2004), die Bundesregierung hält an ihrem "(Menschen-)Recht auf Israel-Kritik" fest und behauptet auch noch, das wäre ja im eigentlichen Interesse Israels, die Volksgemeinschaft projiziert den größten Feind für den "Weltfrieden" nach Israel und der Linken ist das bestenfalls scheiß egal, wenn sie nicht gerade selber den "israelischen Staatsterrorismus" anklagt, den "Rassismus" in Israel entdeckt oder von einer "Spirale der Gewalt" daherfaselt.
Diesen antisemitischen Konsens der Deutschen gilt es ins Visier zu nehmen. Das bedeutet sich nicht nur mit einer gut ausformulierten Kritik des Antisemitismus zu frieden zu geben, sondern ebenfalls - wie heute - gegen den Antisemitismus zu agitieren. Die Basis dieser Agitation ist die bedingungslose Solidarität mit Israel, die die bewaffnete Selbstverteidigung selbstverständlich mit einschließt, ihr Accessoire die blau-weiße Fahne mit dem Davidstern.
Danke für ihre Aufmerksamkeit.
was sagt ihr dazu? falls es jemanden interessiert ;o)
Meine Damen und Herren, Genossinnen und Genossen!
Warum heute eine Kritik des Antizionismus - soweit dies in einem Redebeitrag möglich ist - formulieren? Betreiben die Nazis heute nicht antisemitische Hetze gegen die jüdische Gemeinde Bochum? Die Bochumer Linken mag denken, daß deutscher Antisemitismus das eine und Israel das ganz andere sei. Das aber ist eine der linken Mythen, mit denen kaschiert werden soll, daß diese Linke, aller formalen Opposition zum Trotz, Teil des deutschen Kollektivs ist.
Kein deutsches Kollektiv wäre denkbar, daß nicht durch und durch antisemitisch wäre und darum verzichtet die Linke auch auf eine Kritik des Antisemitismus. Sie mag nicht begreifen, daß der Antisemitismus der klassenübergreifende Reflex ist, der die Herrschaft auch dann noch am Leben erhält, wenn sie längst durch nichts mehr zu begründen ist. Der Antisemit löst die sozialen Widersprüche aus der Gesellschaft heraus, indem er alles "Negative" einem bösartigen Verursacher, dem "Juden", zuschreibt. Für das eigene Unglück wird ein Schuldiger gesucht und an diesem will man das eigene Unglück potenziert austoben.
Der Antizionismus ist der Antisemitismus selber, kein Antisemitismus ist ohne Antizionismus zu haben. (Wie auch umgekehrt der Antizionismus nicht ohne Antisemitismus zu haben ist.) Schon für Hitler war klar, daß der "Zionistenstaat" nur eine "vollendete Hochschule [der jüdischen] internationalen Lumperei" sein könnte und Alfred Rosenberg, Chef-Ideologe der NSDAP, hetzte weiter: der jüdische "Versuch, wirklich eine organische Gemeinschaft [...] zu bilden, widerspricht allen Instinkten der Gegenrasse und ist von vornherein zum Zusammenbruch verurteilt" . Der Zionismus, schreibt der Nazi an anderer Stelle, sei "staatsfeindlich" .
Wie kamen die Nazis auf die Idee dem Zionismus vorzuwerfen, er sei "staatsfeindlich", wo die zionistische Bewegung doch gerade einen Staat gründen wollte? Spaltet der antisemitische Wahn auf der "ökonomischen" Ebene die ihm sympathische Produktion von der ihm verhaßten Zirkulation der Waren ab, stellt der Antisemit so dem "deutschen schaffenden Kapital" ein "jüdisches raffendes" gegenüber, weil er das Kapital-Verhältnis in seinem antikapitalistischen Ressentiment nicht versteht, so reproduziert der Antisemitismus diese Spaltung im "Politischen": Der Antizionismus stellt dem - wie es im Wahn heißt - "unorganischen, imperialistischen Konstrukt Israel" den "organischen Staat des ganzen Volkes" gegenüber. Besonders zentral und negativ nimmt der Antizionist dabei die israelische Gewalt wahr.
Dabei macht der Antizionismus zweierlei vergessen: Zum einen "vergißt" er, daß Gewalt nicht nur die Sache des zionistischen Staates ist, sondern jegliche staatliche Souveränität auf Gewalt beruht, der Staat immer das organisierte Gewaltmonopol ist und, weil der Staat immer die Lizenz zum töten hat, er auch immer über bewaffnete Formationen verfügt, die diese Lizenz nutzen. Zum anderen tut der Antizionist, der (ideologische) Staatsbürger, in der Anklage des "künstlichen Konstrukts" so, als wäre seine Staatlichkeit eine "natürliche" der Ewigkeit. Das aber ist eine dreiste Lüge. Vergessen macht der Antizionist so, daß der Staat, also die auf Gewalt, Herrschaft und Unterdrückung beruhende Organisationsform der menschlichen Gattung, nicht Natur gegeben ist, sondern eine vom Menschen geschaffene und also auch von ihm abschaffbare.
Recht hat der Antizionismus nur in einem und ganz anders, als er meint: Israel ist tatsächlich - anders als die Antinationalen meinen - kein Staat wie jeder andere auch. Israel ist nämlich das organisierte Gewaltmonopol, das den Opfern der antisemitischen Raserei Rettung verspricht. Nachdem die kommunistische Weltrevolution auf unabsehbare Zeit verloren und verraten ist, ein Ende des Antisemitismus also nicht abzusehen ist, und die Deutschen mit der Ermordung von Millionen Menschen gezeigt haben, daß die Antisemiten es mit ihren Morddrohungen wirklich ernst meinen, ist Israel als "Lebensversicherung aller Juden auf der Welt" (Paul Spiegel) Notwendigkeit geworden. Der zionistische Staat ist die zu spät gekommene Konsequenz aus einem katastrophalen, in der Shoa gipfelnden Weltlauf, der die Wiederholung der "Katastrophe" verhindern soll. Darum ist es berechtigt, hinter jedem Angriff auf Israel auch den Versuch zu sehen, die Wiederholung von Auschwitz möglich zu machen. Wie sollten sich die Juden in einer nationalstaatlich organisierten Welt auch anders verteidigen, als in einem eigenen, einem jüdischen Staat? Israel ist die Emanzipationsgewalt der Juden, die bedroht ist nicht nur durch die palästinensische Volksbewegung und deren eleminatorisch-antisemitischem sucide bombing, sondern eine de facto antisemitische Internationale will dem jüdischen Staat den Garaus machen. Die Jihadisten, islamistische Neonazis, sind dabei nur die militante Speerspitze. Flankiert werden diese Judenmörder von Deutsch-Europa, das etwa in der Hamas keine Terror-Organisation erkennen will, und der UNO, die keine Gelegenheit ausläßt, sich gegen Israel zu stellen.
Der Antisemitismus des postnazistischen Deutschlands äußert sich, gerade seit der deutschen Intifada von 1989, seitdem Deutschland volle Souveränität zurückgewann, gerne als Antizionismus. Die Nazis demonstrieren für Solidarität mit den palästinensischen Antisemiten (bspw. Hagen, 17.01.2004), die Bundesregierung hält an ihrem "(Menschen-)Recht auf Israel-Kritik" fest und behauptet auch noch, das wäre ja im eigentlichen Interesse Israels, die Volksgemeinschaft projiziert den größten Feind für den "Weltfrieden" nach Israel und der Linken ist das bestenfalls scheiß egal, wenn sie nicht gerade selber den "israelischen Staatsterrorismus" anklagt, den "Rassismus" in Israel entdeckt oder von einer "Spirale der Gewalt" daherfaselt.
Diesen antisemitischen Konsens der Deutschen gilt es ins Visier zu nehmen. Das bedeutet sich nicht nur mit einer gut ausformulierten Kritik des Antisemitismus zu frieden zu geben, sondern ebenfalls - wie heute - gegen den Antisemitismus zu agitieren. Die Basis dieser Agitation ist die bedingungslose Solidarität mit Israel, die die bewaffnete Selbstverteidigung selbstverständlich mit einschließt, ihr Accessoire die blau-weiße Fahne mit dem Davidstern.
Danke für ihre Aufmerksamkeit.
was sagt ihr dazu? falls es jemanden interessiert ;o)